Bruce Springsteen Forum

ich versuche es mal kurz und knapp:

Der Film ist großartig. Fremdschäm für mich nur die Heulboje im Auto; nicht weil es ihn emotional auf einmal mitgenommen hat, sondern weil er dann auch später unemotional entschieden hat, genau diesen Schnipsel einzuschicken.
"The man who hates my shows" war super, der King wird ein alltime-highlight bleiben. Der Alleingelassene... hach, war echt super.
Interessant fand ich die Story des Briten, der das Thema "Tickettausch gegen erste Reihe" erzählt hat. Uns ist das auch passiert in der Royal Albert Hall auf der Ghost of Tom Joad Tour. Gleiche Story: Tickets am Arsch der Halle, früh da, kommt der Typ... Weiß jemand eigentlich, wer das ist? Er stellt sich als "Barry" (wenn ich das richtig gehört habe" vor und sagte, er sei ein Freund von Bruce.

Zum Hyde Park finde ich auch interessant, dass Bruce überhaupt sein GO dafür gegeben hat, da es, glaube ich, die mit Abstand transparenteste und häufige Darstellung des Teleprompters hat. Ist aber nur so ein Gedanke.

Es war aber auch einfach Klasse, ihn mal auf einer Kinoleinwand performen zu sehen.
Ich werde mir die DVD auf jeden Fall zulegen, habe schon eine lange Liste von Leuten, denen ich den Film zeigen muss...

hagse

Genau so war das, gehe mal davon aus, daß Du auch in Ffm. warst. Die Stimmung hätte wirklich besser sein können; denke das wäre auch so gewesen, wenn bei solch einem Event schon vor dem Film entsprechende Musik gelaufen wäre; vielleicht haben die Kinobetreiber aber auch Angst vor zuviel Party ( Stichwort: "Ballermann 6" von Tom Gerhardt).
Hyde Park hat mir sehr gut gefallen, alleine schon weil man Bruce und die Band endlich mal "richtig" aus der Nähe sehen durfte und das in sehr scharfen Aufnahmen. Ich persönlich hätte mir aber natürlich den ein oder anderen Song gewünscht; ohne Sir Paul.

Ich hoffe sehr, dass die nächste veröffentlichte Tour-Live-DVD auch in Kinos gezeigt wird. So ein ganzes Konzert auf der riesigen Leinwand und bei dem Sound?! Das wäre mal klasse! Da würde ich auch wieder 15 Euro Eintritt für zahlen.

Nervig waren in FFM die Leute, die sich immer unterhalten mussten, wenn Musik eingespielt wurde...echt ätzend...

Ich fand den Film auch wirklich schön. Keiner der vorkommenden Tramps war für meinen Geschmack auch nur ansatzweise peinlich - bis auf den Obertramp (sprich: Bruce) im Epilog, als er den Leuten in der Umkleidekabine einigermaßen pathetisch erklärt hat, warum er Musik macht. Da wäre vielleicht weniger mehr gewesen ...

Ansonsten sehr berührend, lustig und unterhaltsam. Z.B. der Typ mit dem Liebeskummer, der für eine Umarmung auf die Bühne durfte. Da fand ich auch Bruce´s Ansage überragend: "Ich bin auch so oft verlassen worden - und jetzt bereuen sie es alle"

Von der Cunnilingus-Episode mal ganz zu Schweigen: "Wer es aussprechen kann, kann es auch tun"

Das war ein überaus unterhaltsamer Abend! Wir waren erstmal im falschen Kinosaal (auf unseren Tickets stand Kino 3, der Film war aber in Kino 1 verlegt worden, was uns zunächst nicht gesagt wurde) und dort waren unsere reservierten Plätze wie auch der Rest der Sitze außer Reihen 1-3 belegt (hätte uns gleich auffallen können, Tramps würden doch gleich die Reihe 1 stürmen... ach nee, wir sind im Kino...). Merkwürdige Teenager pöbelten uns an, hier sei nun mal freie Platzwahl. Kein einziges Bruce-Shirt weit und breit... und so hippe Klamotten haben Brucianer doch sonst auch nicht an, irgendwas ist hier faul... Sind dann aber doch noch im richtigen Saal gelandet. Das Glück hatten andere nicht, meiner Freundin in Frankfurt wurde erst 20 Minuten nach Filmbeginn klar, dass man auch dort verlegt hatte. Anscheinend war die Nachfrage zumindest in den Großstädten weit größer als gedacht. Bei uns in Hamburg-Dammtor war fast voll bei einer Kapazität von 1000 Besuchern.

Den Film fand ich sehr schön. Natürlich hegte man mit den einzelnen Protagonisten mehr oder weniger Symphatie, in meinem Fall mehr für den mitgeschleppten Ehemann, den Elvis, die Jersey-Mom, den Straßenmusiker, weniger für die Lockenkopf-Tante, die ihren langen langweiligen Text offensichtlich vom Bildschirm abgelesen hat, während sie in die Laptop-Kamera sprach, oder der Herr im Auto, der während des Redens in Minutenschlaf gefallen war, um dann seinen nahezu wortlosen Monolog mit Tränen zu beenden. Alles Geschmacksache.

Gelungen ist der Querschnitt durch das Leben verschiedener Fans. Keineswegs peinlich. Einen Master's degree in der Tasche haben und trotzdem keinen Job finden. Als Fabrikarbeiter 20 Jahre für ein Konzert sparen. Gar keine Kohle für ein Konzert haben und in der Küche zu Radio Nowhere tanzen. Das klingt doch nach den Geschichten, die das Leben schreibt. Oder Bruce selbst.
Und dann aber auch diejenigen, die sich schon eine Vielzahl von Konzerten leisten konnten. Der Film erhebt vermutlich gar keinen Anspruch auf Vollständigkeit, man könnte auch gar nicht jeden "Typus Fan" repräsentativ abbilden. Die Auswahl erschien sehr willkürlich und dadurch aber so gekonnt. Sehr angenehm empfand ich, dass es total egal war, ob einer 0 oder 100+ Shows gesehen hat. Und Leute gehört wurden, die nicht "Springsteen's Schuhgröße" kennen. Oder die eben verwechseln, in welchem Jahr und in welcher Stadt sie Blood Brothers gehört haben, oder ob es in Kopenhagen eben doch If I Should Fall Behind war, aber mit Sicherheit noch wissen, wie ergriffen sie waren. Oder die nicht mitgezählt haben, bei wie vielen Konzerten sie schon waren.
Gut zu wissen, dass es noch so viele viele Leute auf der Welt gibt, die beim Hören der Songs ähnliche Emotionen haben wie man selbst. Es gibt halt noch viel mehr Tramps als die paar Hundert, die man immer wieder bei Rollcalls trifft. Viel mehr, als die paar Tausend, die sich im Internet in Fan-Communities organisieren. Und noch viel mehr, als die paar Zigtausend, die im Stadion stehen und sitzen. Das macht daraus irgendwie eine "große Sache". "WIR" sind viele und "WIR" sind überall auf der Welt. Ist das nicht toll?!

davon hatte ich zum Glück niemanden in der Nähe, konnte die Musik genießen.

Absolut! Und ich denke da wäre die Stimmung auch ganz anders.

Jep, ein rundum gelungerner Kinoabend, keine Frage....

Natürlich ist der Film nur etwas für "Tramps like us" - aber genau das ist auch die Zielgruppe.
Teilweise echt schöne Anekdoten und viele Gedanken, die man wohl selbst schon mal hatte und dachte "man Du bist echt total bekloppt",
beruhigend zu Wissen, dass man nicht alleine ist.....

David hat eindeutig das Zeug zum Alleinunterhalter, großartig.
Richtig gut fand ich auch den Epilog !!

Und wenn ein Unbeteiligter mal wieder nach der Faszination "Bruce" fragt,
sollte man ihm vom Film nur die Story mit Barry (VIP-Tickets NY) und den Epilog zeigen.
Ich denke diese etwa 10 min reichen....

Toll geschrieben, Mary Queen!
Ich fand' den Film ebenfalls sehr sehr gelungen.

Überrascht war ich allerdings davon, wie oft Bruce in London bei Thunder Road zum Teleprompter geschaut hat!
Ist doch mit Sicherheit einer der 5 meistgespielten Songs seiner Karriere (hab' die Statistik gerade nicht griffbereit ), da sollte das doch eigentlich nicht nötig sein!?! Vielleicht war er aber doch etwas nervös, weil's der Opener war oder er hat sich nackt gefühlt - so ganz ohne seine Gitarre ...

Ich glaube, es ist nur eine Gewohnheit; stell Dir vor, dass vor Dir ein Bildschirm dieser Größe steht und sich bewegt. Thunder Road kann er sicher unfallfrei singen.
Wir haben das gestern Abend auch nach dem Kino diskutiert. Der Teleprompter hat mit Sicherheit den positiven Effekt, dass er sich einfach frei fühlt, zu spielen, worauf er Lust hat.

Warum? Die Sequenz war m. E nur zu lang.
Bruce`s hat`s schließlich auch bei BB, im MSG, NY mitten im Song auf der Bühne gepackt.

@leavin' Traim
Das mit dem Teleprompter bei Thunder Road hat mich auch sehr gewundert.
Als kleine Hilfe (falls man mal rauskommt) völlig ok - aber bei DEM Song
dauernd nach unten zu schauen - irritierend...
Bei der Produktion waren sicher alle Kameras abgesteckt so das man die 2-3
besonders auffälligen Blicke zum Boden im nachhinein
noch mit Totalen, Publikumsbildern oä hätte kaschieren können.
Andererseits : Das Bruce das so durchgewunken hat ist auch wieder
sehr symphatisch !

@Tramp69
Ja - komplette Live DVD im Kino ansehen. Mit vielen Tramps, tollem Bild und tollem
Sound (muß aber nicht noch lauter sein als gestern am Dammtor ...) - das fände ich
auch grandios. Man kann ja son Kino auch mieten....vielleicht ne Idee für
ein bundesweites Tramptreffen ?

@Mary Queen
Den Beitrag von Dir habe ich drei mal gelesen. Wunderbar. Danke !

Ich erkläre mir das mit meinem eigenen Verhalten in vergleichbaren Situationen. Ich muss auch öfters Vorträge halten und schreibe mir dazu entweder stichpunktartig, manchmal aber auch den ganzen Text auf. Obwohl ich dann meist frei vortrage, schaue ich doch hin und wieder - vielleicht aus Verlegenheit oder Nervösität oder nur, um mehr Sicherheit zu haben - nach unten auf den Text, nehme aber gar nicht so richtig wahr, was da gerade steht. So könnte es auch Bruce ergehen. Beim Singen ist es zudem ja auch wichtig, dass man nicht in die falsche Zeile springt oder frei vorsingt , sondern den Text natürlich exakt so widergibt wie er geschrieben ist. Der Teleprompter wird ihm zusätzliche Sicherheit geben, damit er sich eben nicht in der Zeile irrt. Außerdem: Der Teleprompter läuft eh die ganze Zeit. Warum also nicht immer mal drauf schauen? Finde ich auch nicht schlimm, ich würde mir nur wünschen, dass er die Augen mehr öffnen würde beim Singen. Geschätzt hat er heutzutage zu 70 Prozent einer Show die Augen geschlossen bzw. es sieht zumindest so aus, auch wenn er durch die Augenschlitze wahrscheinlich den Teleprompter im Blick hat. Vielleicht versucht er auch nur zu vertuschen, dass er eben den Text abliest.

Ich wäre gerne ins Kino gegangen, habe mir aber gestern einen Nerv eingeklemmt (schön schmerzhaft )! Musste also zu Hause bleiben....