Direkt nach dem Lesen des Buchs habe ich ähnlich empfunden wie Smutje bezüglich des Umgangs mit den E Streetern. Aber mit etwas Abstand relativiert sich das dann doch ein wenig, wenn man weiß, dass es selbst in der E-Street-freien Zeit regelmäßig Kontakt zwischen Bruce und der Band gab. Außerdem gab es ja auch immer wieder Auftritte verschiedener E Streeter zwischendurch. Auch liest sich das Feuern der Band Ende der 80er im Buch "Big Man" sehr viel weniger dramatisch. Fakt ist auch, dass die Band-Mitglieder jede Einladung, z. B. Mitte der 90er, von Bruce angenommen haben (natürlich auch, weil sie das Geld brauchten). Würden sie das machen, wenn Bruce sie so schlecht behandelt? Und zur Reunion war sich Bruce ja selbst nicht sicher, ob er das machen soll und hatte wohl auch die Sorge, das könnte ein Riesenflopp werden - auch finanziell. Ich glaube, man muss die ganze Band mit Bruce an der Spitze tatsächlich wie ein ganz normales Wirtschaftsunternehmen sehen, in dem es auch immer Konflikte - gerade wenn es um's Geld geht - gibt. Tatsache ist aber auch, dass die Band über all die Jahre zusammen geblieben ist, sicherlich auch, weil für jedermann klar ist, wer der Boss ist. All die Bands, die mehrere Bosse hatten, sind doch letztlich zerbrochen, na ja die meisten.