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BeitragVerfasst: 22.06.2013 11:13 
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Rocking The Wall: Bruce Springsteen: The Untold Story of a Concert in East Berlin That Changed the World: The Berlin Concert That Changed the World
By Erik Kirschbaum

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Es gibt ein neues Buch, darüber welchen Einfluss das Konzert von Bruce in Ost Berlin in 1988 auf den Fall der Mauer hat.
Habe es selber noch nicht gelesen, werde es jetzt aber bestellen.

Für mich waren die Fernsehberichte von diesem Konzert und der Human Rights Tour in 1988 diese besonderen Highlights, die mich total von Bruce begeistert haben. Das hat mich unheimlich gepackt damals.

Weiterhin gibt es noch einen Bericht mit Interview auf Spiegel online: http://www.spiegel.de/international/germany/book-says-springsteen-concert-helped-bring-down-berlin-wall-a-906236.html

hat das Buch schon jemand von Euch gelesen?

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BeitragVerfasst: 22.06.2013 12:57 
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Trapped hat geschrieben:
Rocking The Wall: Bruce Springsteen: The Untold Story of a Concert in East Berlin That Changed the World: The Berlin Concert That Changed the World
By Erik Kirschbaum
Es gibt ein neues Buch, darüber welchen Einfluss das Konzert von Bruce in Ost Berlin in 1988 auf den Fall der Mauer hat. ?

Dann dürfte es ein Märchenbuch sein . :mrgreen:


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BeitragVerfasst: 22.06.2013 18:07 
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Holger hat geschrieben:
Dann dürfte es ein Märchenbuch sein . :mrgreen:


Natürlich hat er nicht die Wende allein in die Wege geleitet. Aber steter Tropfen höhlt den Stein und sein Konzert war sicher mehr als nur ein Tropfen.


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BeitragVerfasst: 22.06.2013 20:06 
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Tommy Soprano hat geschrieben:
Holger hat geschrieben:
Dann dürfte es ein Märchenbuch sein . :mrgreen:


Natürlich hat er nicht die Wende allein in die Wege geleitet. Aber steter Tropfen höhlt den Stein und sein Konzert war sicher mehr als nur ein Tropfen.


Örtlicher Veranstalter war die FDJ .Ohne Einladung und Genehmigung der damaligen Regierung wäre er nicht mal als Privatperson reingekommen und das ist vielleicht das einzig aussergewöhnliche an der Sache :
Das Springsteen dort spielen durfte ! Von politischen Kundgebungen nach dem (durch das) Konzert habe ich nie etwas vernommen .
Und der kleine Spruch mit den" Barrieren" ist nun wirklich kein Aufruf zur Revolution .
Sorry , da kann ich Dir nicht folgen . Dann müsste David Hasselhoff nur so getröpfelt haben .... :rofl


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BeitragVerfasst: 23.06.2013 19:51 
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Holger hat geschrieben:
Örtlicher Veranstalter war die FDJ .Ohne Einladung und Genehmigung der damaligen Regierung wäre er nicht mal als Privatperson reingekommen und das ist vielleicht das einzig aussergewöhnliche an der Sache :
Das Springsteen dort spielen durfte ! Von politischen Kundgebungen nach dem (durch das) Konzert habe ich nie etwas vernommen .
Und der kleine Spruch mit den" Barrieren" ist nun wirklich kein Aufruf zur Revolution .
Sorry , da kann ich Dir nicht folgen . Dann müsste David Hasselhoff nur so getröpfelt haben .... :rofl


Ich glaube nicht, dass die Frage ist, was er DURFTE. Die Kommunisten haben IHN eingeladen. Es galt für die, die ihre Augen und Ohren ja leider überall hatten, etwas auf die Beine zu stellen, weil wohl schon offensichtlich war, dass das nicht mehr lang gut gehen würde. Der "Rock-Sommer 1988" war als Gegenstück zu den Konzerten vor dem West-Berliner Reichstag gedacht, weil dort schon 1987 zahlreiche Ost-Berliner z.B. David Bowie zuhören wollten und dafür Prügel von den Stasi-Schergen einstecken mussten.

Die Ansage mit den Barrieren war natürlich kein offener Aufruf zur Revolution. Aber für viele im Osten war das ein Satz, der ihnen viel bedeutet hat. Sie, die eingesperrt waren, die nicht einfach mal ins Ausland fahren durften (größtenteils ja nicht mal in die angeblichen Bruderstaaten, vom Westen gar nicht zu reden) und die nicht einfach Platten ihrer Lieblingsbands im Laden kaufen konnten, war das ein Zeichen, dass sie nicht vergessen waren und das der da vorn auf der Bühne nicht einfach nur seinen Stiefel runtergespielt hat. Sondern der wusste, wo er war und was er da tat. Nicht mehr (da hast Du recht), nicht weniger.
Das Konzert (und sicher auch die anderen in diesem Jahr) hatten (obacht, jetzt wirds pathetisch, aber deswegen nicht falsch) in viele Herzen der jungen DDRler ein bisschen Hoffnung gepflanzt. Und das hatten manche bitter nötig, die gerade mal volljährig waren und nicht die nächsten 50 Jahre mit Miss- und Gammelwirtschaft, Nationaler Volksarmee und endlosen Wartezeiten auf ein fahrbares Stück Karton verbringen wollten.

Springsteen hat auf seinen Alben oft von Flucht, Desillusion und Tristesse gesungen. Er hatte damit Teenager und junge Erwachsene in seiner Heimat gemeint. Aber auf andere Weise und unter anderen Lebensumständen waren das Gefühle, die man auch in Dresden, Karl-Marx-Stadt und Eisenach kannte.

Man muss das Konzert bzw. dieses und die anderen nicht überhöhen, aber man sollte ihren Einfluss auch nicht unterschätzen.


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BeitragVerfasst: 25.06.2013 12:05 
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Tommy Soprano hat geschrieben:

Ich glaube nicht, dass die Frage ist, was er DURFTE. Die Kommunisten haben IHN eingeladen.


Waren das nicht die Sozialisten? :D :tomato

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BeitragVerfasst: 25.06.2013 19:55 
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JamPony hat geschrieben:
Waren das nicht die Sozialisten? :D :tomato


So mögen sie sich genannt haben, waren aber keine. Wir können sie auch einfach Gesindel nennen.


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BeitragVerfasst: 28.06.2013 06:36 
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Selbst im "Haus der Geschichte" in Bonn ist im Rahmen der Ausstellung The American Way - Amerika in Deutschland ein kleiner Konzertausschnitt aus Weißensee zu sehen und es wird explizit darauf hingewiesen, dass dieses Ereignis etwas sehr besonderes war. Habe das Buch jetzt zur Hälfte gelesen. Es wird sehr ausführlich das gesamte Drum und Dran thematisiert, wie es überhaupt dazu gekommen ist, dass Springsteen in der DDR spielen konnte. Für mich als "Wessie" schon wichtig zu lesen, denn ich hatte mich bisher mit diesem Thema noch nicht so sehr beschäftigt.

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BeitragVerfasst: 28.06.2013 08:00 
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weiss jemand, ob das buch auch auf deutsch erscheinen wird?

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BeitragVerfasst: 30.06.2013 14:32 
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In der aktuellen Rolling Stone-Ausgabe steht, das eine deutsche Fassung momentan in Arbeit ist.

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BeitragVerfasst: 01.07.2013 21:14 
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was mich sehr interessiert ist: Bekannte aus der ehemaligen DDR berichten mir immer wieder, dass dieses Konzert nur für ausgesuchte Leute war. Komisch daran: Ich bin mit einer Gruppe dahingefahren, haben dann Karten gekauft und sind reinmarschiert. Keiner hat uns nach unserer Gesinnung oder dem FDJ Mitgliedsbuch gefragt.

Als Bruce den Satz mit den Barrieren von sich gab, tobte ein ganz besonderer Jubel und für mich war das der denkwürdigste Satz an jenem Abend. Ich empfand ihn schon als Aufruf. Als 19-jähriger war Bruce für mich eine Ikone und er hofft, dass die Barrieren bald abgerissen werden. Heute bin ich an Schulen als Zeitzeuge unterwegs und berichte dort auch immer wieder vom Bruce-Konzert und seine Auswirkungen auf uns. Okay Bruce war nicht der Grund warum ich damals die Prager Botschaft besetzt habe, aber seine Musik hat mich seit dem 19.7.88 sehr geprägt und besonders Chimes of Freedom lief bei mir zu Hause rauf und runter!

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BeitragVerfasst: 02.07.2013 19:42 
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SilverPalomino hat geschrieben:
was mich sehr interessiert ist: Bekannte aus der ehemaligen DDR berichten mir immer wieder, dass dieses Konzert nur für ausgesuchte Leute war. Komisch daran: Ich bin mit einer Gruppe dahingefahren, haben dann Karten gekauft und sind reinmarschiert. Keiner hat uns nach unserer Gesinnung oder dem FDJ Mitgliedsbuch gefragt.

Als Bruce den Satz mit den Barrieren von sich gab, tobte ein ganz besonderer Jubel und für mich war das der denkwürdigste Satz an jenem Abend. Ich empfand ihn schon als Aufruf. Als 19-jähriger war Bruce für mich eine Ikone und er hofft, dass die Barrieren bald abgerissen werden. Heute bin ich an Schulen als Zeitzeuge unterwegs und berichte dort auch immer wieder vom Bruce-Konzert und seine Auswirkungen auf uns. Okay Bruce war nicht der Grund warum ich damals die Prager Botschaft besetzt habe, aber seine Musik hat mich seit dem 19.7.88 sehr geprägt und besonders Chimes of Freedom lief bei mir zu Hause rauf und runter!


Wie kommt man an den "Job" als Zeitzeuge? Meldet man sich freiwillig irgendwo oder passiert so was zufällig? Würde mich interessieren.

Zum Konzert: Grundsätzlich sind für Konzerte mit begrenztem Kontingent die Zuschauer schon sehr handverlesen gewesen, Tickets gab es oft nur über dubiose Kanäle und/oder Beziehungen. Aber ohne dabeigewesen zu sein in Weissensee: Den Veranstaltern ist das damals aus dem Ruder gelaufen, die haben ja irgendwann die Tore aufgemacht, sonst wären schon an diesem Abend ein paar Barrieren gefallen :wink:
Es war aber sicher auch Absicht, dass zu diesem Konzert jeder durfte. Die, die sowieso überall hingegangen sind. Und die, die sich sonst heimlich ihre "West-Platten" vom Radio aufnehmen mussten. Sie wollten alle besänftigen, aber der Schuss ging nach hinten los. Nicht an dem Abend, aber eben mit Langzeitwirkung.


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BeitragVerfasst: 10.07.2013 19:59 
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SilverPalomino hat geschrieben:
was mich sehr interessiert ist: Bekannte aus der ehemaligen DDR berichten mir immer wieder, dass dieses Konzert nur für ausgesuchte Leute war. Komisch daran: Ich bin mit einer Gruppe dahingefahren, haben dann Karten gekauft und sind reinmarschiert. Keiner hat uns nach unserer Gesinnung oder dem FDJ Mitgliedsbuch gefragt.

Als Bruce den Satz mit den Barrieren von sich gab, tobte ein ganz besonderer Jubel und für mich war das der denkwürdigste Satz an jenem Abend. Ich empfand ihn schon als Aufruf. Als 19-jähriger war Bruce für mich eine Ikone und er hofft, dass die Barrieren bald abgerissen werden. Heute bin ich an Schulen als Zeitzeuge unterwegs und berichte dort auch immer wieder vom Bruce-Konzert und seine Auswirkungen auf uns. Okay Bruce war nicht der Grund warum ich damals die Prager Botschaft besetzt habe, aber seine Musik hat mich seit dem 19.7.88 sehr geprägt und besonders Chimes of Freedom lief bei mir zu Hause rauf und runter!



Also laut Buch war natürlich auch bei diesem Konzert ein Großteil der Karten für bestimmte Leute vorgesehen, wie die FDJ und die Sicherheitsorganisation, aber auch ein Teil für den freien Verkauf. Aber davon natürlich viel zu wenig. Irgendwann wurden es soviele Menschen, dass sie um Schlimmeres zu verhindern, die Tore geöffnet haben. Und ich finde allein das schon bemerkenswert. Es wurden damals Barrieren überrannt. Zitat aus dem Buch: "Merely knocking down a barrier and running over it onto the concert grounds was a heady experience in ist own right for many People there. Many who were at the concert later remembered in vivid detail their amazement at seeing the security gates trampled."



Tommy Soprano hat geschrieben:
Holger hat geschrieben:
Örtlicher Veranstalter war die FDJ .Ohne Einladung und Genehmigung der damaligen Regierung wäre er nicht mal als Privatperson reingekommen und das ist vielleicht das einzig aussergewöhnliche an der Sache :
Das Springsteen dort spielen durfte ! Von politischen Kundgebungen nach dem (durch das) Konzert habe ich nie etwas vernommen .
Und der kleine Spruch mit den" Barrieren" ist nun wirklich kein Aufruf zur Revolution .
Sorry , da kann ich Dir nicht folgen . Dann müsste David Hasselhoff nur so getröpfelt haben .... :rofl


Ich glaube nicht, dass die Frage ist, was er DURFTE. Die Kommunisten haben IHN eingeladen. Es galt für die, die ihre Augen und Ohren ja leider überall hatten, etwas auf die Beine zu stellen, weil wohl schon offensichtlich war, dass das nicht mehr lang gut gehen würde. Der "Rock-Sommer 1988" war als Gegenstück zu den Konzerten vor dem West-Berliner Reichstag gedacht, weil dort schon 1987 zahlreiche Ost-Berliner z.B. David Bowie zuhören wollten und dafür Prügel von den Stasi-Schergen einstecken mussten.



Also da gibt es im Buch interessanterweise auch zwei Darstellungsseiten: Die eine Seite sagt, dass Bruce unbedingt in der DDR spielen wollte und durch sein Management angefragt hat und sofort eine Zusage bekommen hat. Die Dokumentation seitens der Ost-seite besagt, dass die FDJ ihn eingeladen hat. Was nun stimmt sei dahin gestellt....

Und übrigens war Bruce schon in 1981 als Privatperson für einen Tag in der damaligen DDR. Hat er im Rahmen eines Interviews während einer Pause des Konzerts erzählt.

Habe das Buch jetzt zu etwas mehr als die Hälfte gelesen und finde es wirklich sehr interessant. Es kombiniert einfach ein Stück Geschichte von Deutschland und von Bruce. Aber es geht auch viel auf die allgemeine damalige Situation ein und macht einem nochmal diese damalige Zeit sehr bewusst. Und als "Wessie" und damalige Jugendliche habe ich zu der Zeit nicht soviel davon mitbekommen.

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BeitragVerfasst: 16.07.2013 09:09 
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das buch kann man bei amazon jetzt auch auf deutsch kaufen.

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BeitragVerfasst: 16.07.2013 14:07 
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kieler24143 hat geschrieben:
das buch kann man bei amazon jetzt auch auf deutsch kaufen.


aber auch bei buch.de - für alle, die amazon meiden wollen ... http://www.buch.de/shop/home/suchartike ... d=16273649

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